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Dienstag, 26. Oktober 2010

Audio Damage - Axon


Audio Damage erfreut die Minimal-Produzenten mit neuem Stoff! Der Axon ist ein Rythmus-Sequenzer, der mit einem eher untypischen internen Sequenzer neue Rythmus-Pattern möglich macht. Dabei haben die Leute von Audio Damage abseits der typischen TB-303-Eingabe sich Gedanken über ein alternatives Konzept gemacht.
Die Idee, neuronale Netze in Synthesizer zu übertragen, ist nicht neu. Bereits 2002 stellte Michaelis den Resonator Neuronium vor.
In diesem blauen Kästchen schwingen mehrere hochresonante Filter. Durch goldene(!) Regler können die Abhängigkeiten voneinander beeinflusst werden - sprich, wie stark ein Filter die anderen moduliert. Durch die interne neuronale Vernetzung (jeder Filter mit jedem) kriechen, krabbeln und quetschen sich interessante Klänge und Klangeffekte aus dem Gerät(output) heraus. Das Gerät ist so beliebt, das aktuell wieder Bestellungen gesammelt werden.

Als weiteres Produkt der Reihe "neue Klangkonzepte" zählt auch der 2005 vorgestellte Hartmann Neuron - ein Hardware-Synthesizer auf Basis neuronaler Netze, mit dem Klänge erzeugt und sogar resynthetisiert werden können. Dieser ist auf Software-Basis nur für die Powercore umgesetzt worden. Hartmanns innovativer Schrei in den Produzenten-Wald verhallte aber ungehört. Das Gerät war (warscheinlich) zu teuer, zu kompliziert und daher vielen nicht das viele Geld wert. Ich hatte zwar meine Finger bei einem Musikalien-Dealer meines Vertrauens mehrere Stunden an den transparenten Joysticks, aber ehrlich gesagt war auch ich in der kurzen Zeit von den vielen Möglichkeiten und komplexen Zusammenhängen überfordert. Der hohe Preis des Synth verhinderte ein Langzeitstudium zu Hause.

Seit dem war Ruhe im neuronalen Karton. Nun hat Audio Damage mit einem VST-Instrument diese Idee neu belebt, und eine Art Trigger-Matrix auf Basis neuronaler Netze mit dem Axon umgesetzt. Das hört sich zwar alles sehr wild und abgefahren an - es ist aber dank der intuitiven Bedienoberfläche sehr einfach zu verstehen und easy zu programmieren. Selbst "wildes herumklicken" bringt brauchbare Ergebnisse.
Die Trigger-Matrix besteht aus insgesamt sieben Zellen. Jede Zelle kann vom Host-Programm (Cubase, Nuendo, etc.) getriggert werden - wenn so gewollt. Und jede Zelle kann wiederum andere Zellen triggern. Dabei bestimmt ein eingestellter Wert (Threshold), wie oft die Zelle getriggert werden muss, bis diese einen Klang ausgibt.
So sind schöne, ungerade Takte möglich, die Rythmus-Pattern werden sehr komplex, ohne das man jede Note einzeln eingeben muss - für Minimal, Clicks'n'Cutz und Elektro also Ideal!

Wem vertrakte Rythmen nicht zusagen, der kann auch schöne Klangkollagen mittels FM-Synthese erstellen - und die Parameter über den externen Host automatisieren. Dadurch erklingt z.B. ein Glockenspiel, mit unvorhersehbaren, immer wieder neuen Mustern - schö, weil dies kein Arpeggiator so erzeugen kann. Wer meinem geschriebenen Wort nicht traut oder meine Erklärungsversuche nicht verstanden hat, der sollte sich die Videos auf der Seite von Audio-Damage einaml geben.


TIPP: Das interne Delay bietet besonders im Zusammenspiel mit den FM-Klängen (und langen Release-Zeiten, siehe AMP-EG) wunderschöne Klingeleskapaden.

Weitere Informationen & Videos direkt bei Audio Damage.

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