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Montag, 13. Juli 2009

SonicCharge

Für alle Fans der elektronischen Musik a la Plaid oder Boards of Canada habe ich einen besonderen Tipp: Die VST-Synthesizerschmiede NuEdge Development (Schweden?) besteht (wahrscheinlich) aus den beiden Herren Fredrik Lidstroem und Magnus Lidstroem (jedenfalls stehen diese als Autoren im Quelltext ihrer SonicCharge-Seite). Die beider veröffentlichten Instrumente sind exzellent aufgebaut und klingen hervorragend! Besonders der MicroTonic DrumSynth hat es mir angetan, da mit ihm schnell und einfach elektronische, experimentelle Beats umgesetzt werden können - ausgelutschte Samples oder schlechte Effekte sucht man hier vergebens.

Der neue Steinwurf "Synplant" ist ein schickes, experimentelles Synthesizer, was viel Zeit mit herumtüfteln verschlingen kann. Für mich als "Parametrianer" war schnell klar, das dieses Instrument mich überall hinbringt, aber nicht dort hin, wo ich eigentlich hin wollte! Für alle anderen ist die Demo sehr zu empfehlen!



Links


Weitere Infos gibt es auf der Seite von SonicCharge:
www.soniccharge.com


sowie ein TestVideo von SonicCharge auf YouTube:

Und ein TestVideo von Delamar:
Delamar Test "SynPlant"

Sonntag, 12. Juli 2009

Über Eierpappen und EgoGitarristen

Es kam in den letzten Monaten in Gesprächen mit jungen Musikern immer wieder zu der Aussage, das es im Proberaum ziemlich dröhnen und wummern würde - und ob Eierpappen an den Wänden dies beheben würde.

Grundsätzlich gesagt, ein klares "NEIN" - klebt niemals Eierpappen an die Wände, denn

  1. Es dämpft nur Frequenzen über 1000 Hz oder darüber - das Dröhnen liegt meist weit drunter

  2. Es ist eine Schweinearbeit dies anzubringen

  3. Es ist eine Schweinearbeit diese wieder abzukriegen

  4. Es sieht irgendwie uncool aus, den ganzen Proberaum in Zeitungsgrau zu tapezieren

  5. Das Dröhnen kommt meist von den Instrumenten - diese sollten eingestellt werden

  6. Plattenschwinger können selbst gebaut werden und bringen erheblich "mehr"


Wer zum Thema "Raumakustik gut & günstig" mehr wissen will, kann unter den folgenden Links mehr Infos finden:

Bei generellen Einstellungen der Instrumente gibt es immer wieder das Phänomen zu beobachten, das Equalizer (EQ) einfach VOLL AUFGEDREHT werden, weil es dann viel fetter klingt.
Naja, das ist zwar als "Solo-Künstler" irgendwie richtig - aber im Proberaum stehen oft noch andere Musiker, die ebenfalls zur Band gehören und auch "wahrgenommen" werden wollen! Oft wird dann jeder Verstärker auf's Maximum gedreht - und es entsteht ein dröhniger SchepperMatsch, der jegliche musikalische Finessen unter sich begräbt und den Sänger in tiefe Frustrations- und Depressionsphasen eintauchen lässt, da eure Gesangsanlage nicht die 5000 Watt hat, um den Matsch zu überdröhnen!

Gitarristen & Bassisten aufgepasst
Falls ihr also einen 3-Band-Equalizer habt dann stellt mal folgendes an euren Verstärkern ein:

Gitarrist: Höhen rein(Regler auf "3 Uhr"), Mitten und Bässe etwas raus (Regler auf "9 Uhr")
Bassist: Bässe etwas raus, dafür Mitten und Höhen rein

Der Schlagzeuger hat oft Probleme mit wummernden Toms. Es tut ganz gut, wenn die Felle der Toms von unten abgeklebt werden - ein kleiner Streifen GaffaTape reicht oft schon aus, damit die Toms nicht durch die Snare, BassDrum oder den Bass angeregt werden. Mehr Dämpfung bekommt man durch ein 1x gefaltetes, aufgeklebtes Taschentuch hin. Klingt die BassDrum "flach" ist entweder zuviel "Stoffkram" drin, die Felle wurden seit Jahren nicht mehr gespannt, das hintere Resonanzloch wurde "spontan" herausgeschnitten (sollte 1/4tel - 1/3tel des BassDrum-Durchmessers sein),
die Anschlag-Position des Schlegels weißt eine erhebliche "Beule" auf, usw. Falls dies alles NICHT zutrifft, dann bringt oft eine Decke + ein größeren Stein (kein quadratischer Pflasterstein, sondern eher ein runder "Findling", gerne Fussballgröße) einen guten, komprimierten Sound.

Die Gesangsanlage (wenn 3-Band-EQ vorhanden) sollte die Mitten der Vocals betonen - Bässe nur bei Rappern leicht reindrehen. Bei Sängerinnen eher die Höhen etwas rein und dafür die Bässe raus! Doch Vorsicht vor FeedBacks! Wenn es pfeift, obwohl keiner spielt, dann war's zuviel!

Falls Ihr einen EQ an euren Saiten-Instrumenten habt, lasst diesen auf "Normalposition". Diese sind oft von schlechter Qualität und lassen den Sound schnell "muffig und matschig" klingen.

Equaliser sind eigentlich als "Entzerrer" gedacht. Da die Instrumente oft schon von alleine bestimmte Frequenzen betonen, sollten gerade diese rausgenommen werden. Aber versprecht euch von diesen Einstellungen nicht zuviel - gerade die Gitarristen ignorieren die Möglichkeiten, moderate Klangeinstellungen zu wählen, weil sie "sich dann NICHT mehr hören" - was eigentlich immer völliger Quark ist!

Staucht dann mal eure Ego-Gitarristen zusammen - denn jeder ist generell gleich wichtig bei einer Band. Nicht das ich Gitarristen GENERELL nicht mag - aber meine Erfahrungen zeigen schon, das es SEHR SEHR OFT genau dieses Problemchen gibt!

Und noch was zu den "EgoGitarristen":

Beobachtet mal, ob euer Gitarrist zwischen Solo und normalem spielen bzw. zwischen Stophen und Refrains etwas an den Gitarreneinstellungen ändert (Lautstärkeregler an der Gitarre, Pickup-Wahlschalter, Volume-Pedal, etc.) - meist werden diese Hilfsmittel der Lautstärke hartnäckig missachtet, und es wird nur der Verzerrer ein- und wieder ausgeschaltet oder der Effektzug an Bodeneffekten wird wild kombiniert. Eine bewußte Lautstärkenänderung (und damit auf die anderen Bandmitglieder Rücksicht nehmen) findet (leider) eher selten statt.