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Donnerstag, 15. August 2013

Round Robin Samples

Was sind Round Robin Samples?

Round Robin ist schnell erklärt - ich habe z.B. eine Snare, die ich Aufnehmen möchte. Ich haue 10-20 x mit ähnlicher Anschlagstärke auf die Snare und nehme das Ergebnis auf. Ich schneide anschließend die Samples in 10-20 verschiedene Sample-Stücke und speichere diese als WAV ab. Schon habe ich ein Round Robin Sample von einer Snare erstellt.

Wie erstelle ich selbst Round Robin Samples?

Hierzu gibt es u.a. bei Battery 3 die Möglichkeit, das man verschiedene Samples auf verschiedene Zellen(Cell) legen kann, die aber alle auf eine MIDI-Note reagieren (z.B. F3). Habe ich 4 solcher Snare-Zellen und ich drücke nun F3, spielt Battery beim ersten F3 die erste Zelle (mit dem Snare-Sample 1). Beim nächsten Druck auf F3 wird die zweite Zelle abgespielt (mit dem Snare-Sample 2) und so weiter.

In dem Battery Manual wird das Vorgehen für Round Robin Samples so erklärt:

Das Cell Activation Module bietet verschiedene praktische Möglichkeiten, um Cells zu aktivieren. Diese Modul ist zweigeteilt: In der ersten Zeile legen Sie fest, wie eine Cell angesprochen werden soll. In der zweiten und der dritten Zeile können Sie bestimmte Bedingungen festlegen, die erfüllt sein müssen, damit die Cell tatsächlich getriggert wird. Eine Cell kann entweder per Note On (Standardeinstellung) oder per Note Off (auch als Release Trigger bekannt) getriggert werden. Wenn Sie Note Off wählen, wird die Cell getriggert, sobald Sie die Taste loslassen. Der Velocity-Wert ist mit dem während des Spielens übermittelten Velocity-Wert identisch, und die angesprochene Note wird so lange gespielt, wie Sie die Taste gehalten haben. Das ist wichtig, wenn Sie den Note Off Trigger mit Spieltechniken wie Roll oder Geiger Counter kombinieren. Jedes Trigger-Event (also jeder MIDI-Note-on- oder MIDI-Note-off-Befehl) durchläuft ein virtuelles „Stellwerk“, bevor es ausgewertet wird: Nur wenn die mit den Ausklapp-Menüs Condition 1 und Condition 2 festgelegten Bedingungen erfüllt sind, wird das Event durchgereicht und triggert die Cell.

Cycle Round Robin: Diese Funktion können Sie verwenden, um durch verschiedene Cells zu rotieren, während Sie immer wieder dieselbe Taste anschlagen. Den besten Einstieg bietet hier ein Beispiel. Markieren Sie mehrere Cells und drücken Sie den Button Learn. Drücken Sie dann eine Taste auf Ihrem MIDI-Keyboard. Sie haben nun alle markierten Cells dieser einen Taste zugewiesen. Wählen Sie dann das Setup Tab und setzen Sie Cell Activation im Ausklapp-Menü auf Cycle Round Robin. Jede Cell bekommt dabei auch die gewünschte Position im Kreislauf. Markieren Sie die Cells einzeln, um ihre Position im Round-Robin-Kreislauf zu bearbeiten. Sie können die Nummer eintippen oder die Maus mit gedrückter Taste aufwärts ziehen, um den Wert zu verändern. Dies ist eine nette Technik, die zu einem „menschlicheren“ Spiel führen kann, wenn Sie ähnlich klingende Samples mit dezenten Unterschieden in die Cells laden und dann als Kreislauf anspielen Sehen Sie sich hierzu das Tight Kit an. Spielen Sie die Note E3 und sehen Sie sich die Drum/Sample Matrix an: Die zwölf Clap Cells werden schrittweise im Kreis durchlaufen.

Gibt es Alternativen?

Velocity Layer

Als Alternative können Velocity Layer verwendet werden. Es sollten möglichst viele der Samples im oberen Drittel der Anschlagstärke gelegt werden (Velocity-Werte ca. ab 80 - 127) da hier (statistisch gesehen) die meisten Anschläge bei klassischen MIDI-Drumtracks liegen. So simuliert man das Round Robin Verfahren per Velocity Layer.

Tipps zum Thema

  • Es sollte bei der Nutzung von Round Robin Samples auch auf die Taktart des Musikstückes geachtet werden. Bei einem 4/4-Stück sollte man 3 oder >5 Samples verwenden, da sonst eine rhythmische Wiederholung eintritt, die zu einem ungewollten Effekt führen kann.
  • Diesen Effekt kann man sich bei Gitarrenaufnahmen mit einzelnen Seiten-Pickings (Arpeggio-Muster) zu Nutze machen. Man nimmt sich die 3-4 Takes und schneidet die einzelnen Seiten-Pickings heraus und speichert diese gut sortiert als Samples ab. Nun legt man in einem Sampler die Round Robin Samples an: Für jeden Seitenton sollten dafür 4 Samples zur Verfügung stehen. Das Geheimnis liegt in der Setzung der Samples - es sollten sich stärker betonte/lautere/hellere und weniger betonte/lautere/hellere Töne so abwechseln, das ein Groove entsteht, der das Original-Spiel unterstützt. Da oft Muster mit 8 Tönen pro Takt verwendet werden, ist es ein wenig Aufwand - aber das Ergebnis lohnt sich, wenn man den Groove herausgearbeitet hat.

Auch eine schöne Erklärung:"Round Robin is what you get when Batman's sidekick eats too many cheeseburgers."