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Dienstag, 20. März 2012

Dubstep: Wobble-Bass erzeugen

Um für Dubstep die volle Frontseite an brachialen Bass-Sounds zu bekommen, gibt es hier eine kurze Anleitung für die Umsetzung in Nuendo. Einige VST-Instrumente sollten aber schon installiert sein. Für die Umsetzung genügen auch Freeware-VST-Instrumente mit mindestens folgenden Features: * Mindestens zwei Oszillatoren * Auswählbare Wellenformen Saw, Square, Triangle, Sine * Ein LFO, der zum Filter und zum Amp geroutet werden kann * LFO-Rate ist syncronisierbar mit der Host-Applikation Cool: LFO ändert das Tempo je nach Notenhöhe In Zeiten von Software-Synths und ausreichenden Computer-Ressourcen ist es ohne Probleme machbar, mehrere Synthesizer bzw. Synth-Layer zu schichten, um den entsprechenden "Frontal-Effekt" zu bekommen. Dieser Schichtungsklang dominiert stark im Dubstep-Bereich. Im Folgenden wird die Erstellung des typischen Klangs beschrieben. Um sich die Bearbeitung zu vereinfachen, sollte man hier 3 x das gleiche Synth verwenden, damit die spätere, automatisierte LFO-Modulation durch eine MIDI-Spur gesteuert werden kann.

Schicht 1 - Das Fundament:

Der Sub Bass Wobbler ist normalerweise ein Sinusbass mit 40-50 Hz. Dieses VST-Instrument wird auf den gleichen MIDI-Kanal gelegt wie alle anderen noch folgenden Synthies auch. Der einzige Unterschied hier ist, das der Wobble-Effekt hier schlecht durch einen LFO+Tiefpassfilter erzeugt werden kann - dazu ist der Sinuston zu tief und hat zu wenig Obertöne. Der genutzte LFO-Typ sollte eine Sinus-Wellenform sein. Die Syncronisation der LFO-Rate mit dem Host sollte am LFO aktiviert und als Startwert auf "1/4" der Taktrate eingestellt werden. Darauf achten, das der MIDI-Kanal auf "1" steht! Ein Workaround dafür funktioniert, wenn der LFO statt des Filters, die Lautstärke des Amps steuert und so den Wobble-Effekt subtil unterstützt.

Schicht 2 - Die unteren Mitten:

Für den Mid Bass Wobbler können zwei Oszillatoren mit Triangle- oder Saw-Sound genutzt werden. Die Grundfrequenzen sollten 2 & 4 x die Sinusbass-Frequenz sein (also 80-100 Hz & 160-200 Hz). Die beiden Oszillatoren können mit dem Fine-Tune-Regler etwas gegeneinander gestimmt werden (so 5-10 Cent), um eine leichte Schwebung zu erhalten. Der LFO sollte die gleichen Einstellungen wie der Sub Bass Wobbler erhalten, aber hier wird der LFO auf den Tiefpass-Filter geroutet. Der genutzte LFO-Typ sollte eine Sinus-Wellenform sein. Ebenfalls (wie beim Sinusbass) den Sync aktivieren und die LFO-Rate auf "1/4" der Taktrate einstellen. Darauf achten, das der MIDI-Kanal auf "1" steht!

Schicht 3 - Die oberen Mitten:

Um hier genug Obertöne zu bekommen, sollten hier am besten Square-Wellenformen oder (als Alternative) Saw-Wellenformen genutzt werden. Hier können am besten 2-3 Oszillatoren (wenn machbar) genutzt werden. Die Frequenzen liegen bei den 4 / 8 / 16-fachen der Grundfrequenz. Bei zwei Oszillatoren, können beide auch etwas stärker gegeneinander verstimmt werden (Fine-Tune) so das es noch einigermaßen gerade klingt. Bei drei Oszillatoren sollte ein Oszillator mittig gestimmt bleiben. Ebenfalls wird hier ein LFO auf den Tiefpassfilter geroutet. Auch bei diesem Synth den Sync aktivieren und die LFO-Rate auf "1/4" einstellen. Darauf achten, das der MIDI-Kanal auf "1" steht!

Drei Synthesizer mit einer MIDI-Spur

Sind nun die 3 VST-Instrumente eingerichtet, wird jetzt eine MIDI-Spur auf dem MIDI-Kanal "1" erzeugt. Hier wird nun die eigentliche Basslinie programmiert. Zudem wird nun die Automatisierung geöffnet und der grüne Button "R" für "Read" aktiviert. Nun kann per Maus innerhalb der Controllerspur die Automatisierungslinie der LFO-Rate verändert werden. Damit wird nun die LFO-Rate automatisch gesteuert. Um den richtigen Controller zu finden, kann vorab diese MIDI-Spur auf "Record" gestellt werden und der rote "W"-Button aktiviert werden. Startet man jetzt die Aufnahme, und dreht an einem der Synthesizer an dem LFO-Rate-Regler, wird in der MIDI-Spur auch der passende Controller aufgenommen. Nach Abschluss der kurzen Aufnahme sollte der Controller innerhalb der MIDI-Spur mit einem Sternchen gekennzeichnet sein.

Zum Abschluss: die Effekte

Damit der Wobbling-Sound nicht immer gleich klingt, kann in einem taktgesteuerten VST-Effekt (Illformed Glitch oder Sugarbytes Effectrix) die klangliche Abwechslung programmiert werden. In den genannten VST-Effekten sind bis zu 8 unterschiedliche Effekte einstellbar, und diese können abhängig vom Takt umgeschaltet werden. Im Idealfall stellt der Effekt sich dann um, wenn die LFO-Rate sich ändert.

Details zur Oscillator-Arbeit

Besonders agressiv wirken die Modulations-Möglichkeiten "Crossmodulation" (auch oft als X-Mod bezeichnet), Frequenz-Modulation (FM) oder Ring-Modulation. Mit der richtigen Einstellung der Modulationsquelle sägt und schreit es, bei übertriebenen Einstellungen werden die Klänge oft metallisch und "schräg".

Weitere interessante Infos (viele Basics) besonders zum NI Massive gibt es hier: http://www.massivesynth.com/