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Freitag, 19. November 2010

Darbuka midifiziert

Mit einem defekten ddrum-Trigger für die Snaredrum (mit zwei Piezo-Triggern) habe ich in 2 Stunden meine Darbuka midifiziert. Beim Trigger hatte sich nur das Kabel von einem Piezo-Sensor gelöst (der Sensor für das Schlagfell). Die Piezo-Sensoren an sich funktionierten noch einwandfrei.

Als erstes wurde der Piezo-Sensor von seinem Schaumstoff-Gefängnis befreit, das alte Kabel wurde durchtrennt und ein neues, längeres Kabel wurde am Piezo angelötet. Hier sollte der Lötkolben eine sehr feine Spitze besitzen und nicht heißer als 300 Grad sein (ist bei einer Lötkolbenstation einstellbar). Danach wird der Sensor mit der weißen Keramik-Fläche nach unten auf das Schlagfell (siehe Foto) geklebt. Als Befestigungsmaterial habe ich einfaches Gewebe-Klebeband genommen.

Als nächstes habe ich die Befestigungsschraube vom ddrum Trigger entfernt, und ein zweites Loch etwas unterhalb gebohrt. Dort muss man sehr aufpassen, das nicht der zweite, runde Piezo durchbohrt wird, sonst funktioniert dieser nicht mehr.


In die Darbuka kamen ebenfalls zwei Löcher mit gleichem Abstand, direkt am Ende des Schalllochs. Nun habe ich mit zwei Schrauben den Trigger im Inneren der Darbuka befestigt.



Und fertig ist die midifizierte Darbuka - im Fachhandel so nicht zu haben!


Von außen ist die Modifikation nicht direkt ersichtlich - nur am Schlagfell ist der Piezo-Sensor zu sehen.

Die Kosten einer Modifikation sind überraschend niedrig. Der hier verwendete Trigger kostet zwar gute 60 Euro, aber ein Piezo-Sensor ist schon für 0,60 Euro zu haben. Oft wird der Piezo-Sensor auch als Piezo-Schallwandler verkauft - das Bauteil funktioniert aber als Signalnehmer genauso gut wie als Signalgeber! Ein kleines Gehäuse mit XLR-Buchse sollte auch nicht teurer als 10 Euro sein. Das wichtigste ist noch das Triggermodul, welches das Signal vom Piezo-Sensor in ein MIDI-Signal umwandelt. Dafür habe ich das Alesis Trigger I/O verwendet, das über USB an einen Laptop angeschlossen wird.